Großpumpe kommt. Infoveranstaltung zum Grundwasserhochstand im südlichen Tullnerfeld

Großpumpe kommt. Infoveranstaltung zum Grundwasserhochstand im südlichen Tullnerfeld

Dipl.Ing. Dr. Kurt Glock, Projektverantwortlicher für die Arbeitsgruppe Grundwasserabsenkung Südliches Tullnerfeld, Amt der NÖ Landesregierung, Mag. Franz Hauer, Hydrogeologe, Amt der NÖ Landesregierung, Bürgermeisterin Marion Török, Zwentendorf an der Donau, Bürgermeisterin Beate Jilch, Atzenbrugg und Dipl.Ing. Harald Hofmann, Leiter Gruppe Wasser, Amt der NÖ Landesregierung ©Marktgemeinde Zwentendorf

31.10.2024

Das Starkregenereignis Mitte September 2024 und der Perschlingdammbruch hat langfristige Auswirkungen auf unsere Region. Das Grundwasser im südlichen Tullnerfeld ist teilweise auf seinem historischen Höchststand und das Wasser kann nur langsam abfließen. Da muss der Mensch mit technischen Maßnahmen nachhelfen.

Zu diesem Thema organisierten die Marktgemeinden Atzenbrugg und Zwentendorf am 30.10.2024 eine Informationsveranstaltung im Donauhof Zwentendorf für die Bevölkerung. Und viele Bewohner*innen der umliegenden Gemeinden sind der Einladung gefolgt.

Zwei wichtige Informationen vorab

Zur lokalen Absenkung des Grundwassers wird im "Bruchateich" eine Großpumpe installiert, die über ein zwei Kilometer langes Rohr Grundwasser in den Perschlingdamm abfließen lässt. Die gemietete Pumpe aus Deutschland hat eine Pumpleistung von rund 400 m3 pro Stunde. In einem Monat wird eine Senkung des Grundwasserspiegels um ca. 20 cm erwartet. Die Pumpe soll mindestens die nächsten sechs Monate in Betrieb sein. Eine laufende Evaluierung wird den Erfolg beurteilen und die Dauer der Maßnahme bestimmen. Die Baustelle wird bereits errichtet.

Zweitens werden die Löcher im Perschlingdamm derzeit "geflickt". Die Finanzierung der langfristigen Sanierung des Perschlingdamms steht, das Projekt hat erste Priorität. Der bereits bestehende und genehmigte Sanierungsplan wird anhand der Erkenntnisse aus der Flutkatastrophe überarbeitet und optimiert. Mit einem Start der Dammsanierung ist in eineinhalb Jahren zu rechnen.

"Das können wir nur erreichen, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Besonders wichtig sind auch die Grundablösen." So appeliert Dipl.Ing. Harald Hofmann, Leiter Gruppe Wasser in der NÖ Landesregierung an die Zuhörer*innen.

Der Abzugsgraben vom EVN-Kraftwerk in die Perschling hat keinen Nutzen gezeigt, das stehende Wasser auf dem Kraftwerksgelände soll nun über die bestehenden Kühlleitungen abgeleitet werden.

Nach den interessanten Präsentationen gab es noch viel Zeit für Fragen aus der Bevölkerung. 

Wie hoch das Grundwasser stehen würde, wenn der Damm nicht gebrochen wäre - das war eine Frage aus dem Publikum - dafür wurde noch keine Modellrechnung erstellt. 

Noch eine Information: Die Pegelstandsmessung bei Dürnrohr ist wieder intakt. Die Messestelle wurde auch überflutet und konnte keine genauen Daten liefern. Jetzt gehts wieder.

Links:

Praesentation_Grundwasser.pdf herunterladen (1.81 MB)

https://ehyd.gv.at/

https://www.noel.gv.at/wasserstand/#/de/Messstellen

https://www.noel.gv.at/wasserstand/#/de/Messstellen/Details/331892/Grundwasserspiegel/Jahr

Hier gehts zur Fotogalerie

https://www.zwentendorf.at/Sanierungsmassnahmen_zur_Wiederherstellung_Hochwasserschutz_1

Text und Foto: Marika Ofner

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