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Zwei Stunden Zeit. 18 Kinder. Ein phantasiebegabter Michael Ledwinka. Das ist das Rezept für ein wunderschönes Märchen mit schönen Zeichnungen. Danke lieber Michael.
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Ein heutiges Märchen, ersonnen von achtzehn Mädchen und Buben beim Ferienspiel der Marktgemeinde Zwentendorf am 1. August 2019, zu Papier gebracht von Michael Ledwinka.
Es waren einmal vier sehr gute Freunde. Günter und Paul, Franz, der Zauberer werden wollte und der etwas vorlaute Olli. Jeden Tag waren sie gemeinsam unterwegs, durchstreiften mit Vorliebe den Wald, indem angeblich eine Hexe wohnte und waren sehr gut miteinander.
Doch eines Tages brach Olli alleine auf, um im Wald Pfeil und Bogen auszuprobieren, ein Geschenk seines Vaters. Fröhlich ließ er den Pfeil von der Sehne flitzen, zielte auf Bäume und freute sich, wenn er traf. Als er einen Weitschuss versuchte, klirrte es. Olli ging vorsichtig weiter auf der Suche nach seinem Pfeil und stand plötzlich vor einer Hütte, die er und seine Freunde noch nie gesehen hatten. „Sollte hier die Hexe hausen?“ dachte sich Olli. „Dann ist mein Pfeil wohl verloren.“ Schon öffnete sich die Tür und die Alte begann zu schimpfen. „Hat man denn vor euch Frechdachsen nicht einmal im Wald seine Ruhe? Dein Pfeil steckt in meinem Kessel, der Kräutertrank ist nun verdorben!!!“ Und ehe der verdutzte Olli bis drei zählen konnte, verwandelte sie ihn in einen Hasen und jagte ihn davon. Traurig lief Olli davon.
Wer würde ihn jetzt noch erkennen? Welche Gefahren lauerten auf ihn? Da sah er einen Wolf zwischen den Bäumen auf der Suche nach Nahrung für seine Jungen. „Der Hase wäre mir gerade recht!“ kurrte er und fletschte die Zähne. Olli packte die Angst. Er hoppelte durch den Wald, kam zu einer Felsengruppe, hüpfte von Stein zu Stein, rutschte aus und fiel in einen Spalt, wo er sich die langen Ohren einklemmte. Zum Glück war der Spalt so eng, dass ihn der Wolf dort nicht erreichte.
Seine Freunde hatten ihn am Morgen vermisst. Als sie hörten, dass er schon in den Wald gegangen war ohne auf sie zu warten, beschlossen sie, alleine loszuziehen. Nicht weit von der Felsengruppe hörten sie plötzlich das wütende Knurren des Wolfes. Sie gingen furchtlos näher, sahen den eingeklemmten Hasen und die vergeblichen Anstrengungen des Wolfes, ihn in der Felsenspalte zu erwischen. „He, Wolf, warum willst du den Hasen fressen?“ fragte Günter. „Weil ich und meine Jungen was zum Futtern brauchen“ gab der zur Antwort. „Such dir was anderes“ meinte Paul, „einen wehrlosen Hasen zu fangen ist nicht sehr sportlich!“ - „He“, sagte da Franz, „der Hase kommt mir irgendwie bekannt vor.“ „Kennst du leicht alle Hasen hier?“ „Nein, Günter, aber irgenwie erinnert er mich an Olli!“ „Jetzt, wo du es sagst, muss ich dir recht geben, Franz.“ „Und schaut“, rief Paul, „an der linken Vorderpfote hängt Ollis Armbanduhr!“ „Das gibt’s doch nicht! Unser Olli in einen Hasen verzaubert! Lieber Wolf, du musst nun endgültig auf dein Mahl verzichten. Denn ich, der Franz, kann schon einige Zaubersprüche und werde Olli seine menschliche Gestalt zurückgeben.“ „Das schau ich mir an“, sagte der Wolf, „wenn's nicht klappt, gehört er mir.“ Franz tat sein möglichstes. Doch alle Sprüche, die er wusste, halfen nichts. Paul und Günter stimmten lauthals in Franzens Zaubersprüche ein, doch vergebens. Selbst das wiederholt laut gebrüllte „Megaphase, trolliwolli, lieber Hase werde Olli!“ half nichts. Der Wolf begann zu lachen.
Plötzlich plätscherte etwas im nahen Teich. Eine wunderschöne Fee erschien, etwas verschlafen, streckte und reckte sich und fragte: „Was ist denn hier los? Ihr macht so ein Theater, dass ich es bis in mein Schlafzimmer am Grunde des Teiches hörte.“ Die Buben erzählten ihr alles und baten sie um Hilfe. „Nun gut, wenn ihr dann alle verschwindet!“ Die drei versprachen es, die Fee flüsterte leise geheimnisvolle Worte vor sich hin und schon saß Olli in seiner wahren Gestalt in der Felsenspalte, aus der ihn seine Freunde befreiten. Die Fee verschwand wieder im Teich, der Wolf verschwand enttäuscht im Wald und die wieder vereinten Freunde verschwanden bis auf weiteres aus dem Wald, froh darüber, dass Olli bis auf ein paar blutige Schrammen an den Ohren den Zauber heil überstanden hatte. Ob sie wirklich nie mehr zurückkehrten?