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An einem dieser heißen Augusttage 2024, an denen die Medien jeden Tag einen neuen Hitzerekord meldeten, besuchten DI Karoline Karpati und Dr. Traudl Grabherr, die Expertinnen des Netzwerks Tullnerfeld mit Umweltgemeinderat Manfred Bichler und Vizebürgermeister Horst Scheed die Grünflächen im Gemeindegebiet, um Empfehlungen für eine klimagerechte Pflege und eine ökologische Aufwertung abzugeben. Manfred Bichler hatte dazu eingeladen.
"Das LEADER-Projekt „Netzwerk Natur Tullnerfeld II“ verfolgt das Ziel, die Biodiversität im Tullnerfeld zu erhalten und zu fördern und der Natur in der Region mehr Gewicht zu verleihen. Neben der verstärkten Bewusstseinsbildung und dem Ausbau eines Netzwerks an naturinteressierten Menschen steht vor allem die Umsetzung von Maßnahmen zur Schaffung eines Biotopverbundes im Focus. Neben den Kerngebieten, die Lebensraum für besondere Pflanzen- und Tierarten bieten, sollen über das Projekt Trittsteinbiotope geschaffen werden, die den genetischen Austausch zwischen den Kerngebieten ermöglichen." So fasst das Netzwerk ihr erklärtes Ziel zusammen.
Klingt diese Definition beim Lesen noch abstrakt, wird sie in der Begehung mit dem neuen Gemeindeelektro-Bus draußen und im Gespräch erlebbar und dringend notwendig. Denn gerade dieser Augusttag zeigt hautnah, wo unsere Zukunft hingeht und wie wichtig es ist, Anpassungsmaßnahmen zu setzen. Denn es ist sehr heiß und sehr trocken.
"Wissen tun wir es eh". Dennoch ist Erlebtes doppelt klar und regt zum Tun an.Hier eine kurze Erzählung:
Die Flucht der Gruppe in den Schatten von Bäumen, die vor 20 Jahren gepflanzt wurden, brachte gefühlte 10 Grad weniger. Auch das Klima unter diesen Bäumen kann mit einem künstlichen Schatten nicht verglichen werden.
Ohne Gießsäcke brauchst du keinen Obstbaum mehr zu setzen. Diese Bewässerung ist dringend notwendig für das Überleben der Pflanze. Und die Bewässerung soll für mindestens fünf Jahre anhalten. Das gilt auch für alle anderen Bäume.
Passt der Untergrund nicht, wachsen Bäume, insbesondere Obstbäume nicht. Ein gut trockenverträglicher Baum ist die Felsenbirne. Feldahorn, Mehlbeere, Blumenesche oder Zerreiche halten auch gut die Trockenheit aus. Eine gute Mischung ist wichtig. Und Bäume brauchen Bäume, denn Bäume "arbeiten zusammen".
Es schwirren mehr Insekten und Vögel auf Blühwiesen, als auf gemähten Flächen. Das kannst du sehen.
Ein Schwerpunkt der Begehung war unter anderem der neue Parkplatz bei der Dürnrohrer Bagger. Dort soll die Pflanzung mit Plantanen alle elf Meter fortgeführt werden. Dazwischen sollen heimische Sträucher wie der Wollige Schneeball, Schlehdorn, Berberitze oder Pfaffenhütchen gepflanzt werden. Daneben wird eine mehrjährige Blühwiese entstehen. Der neue Parkplatz gibt den Badegästen der Bagger die Möglichkeit, ihr Auto gut zu parken. Der "Park-Wildwuchs" auf der Landesstraße L2195 ist somit eingedämmt. Denn dort herrscht Parkverbot.
Die umfassenden Empfehlungen des Netzwerks Tullnerfeld werden nun aufgenommen. Den Expertinnen besonders gefallen hat unsere Aktion "Gelbes Band", das die Bäume kennzeichnet, die geerntet werden dürfen. Natürlich wurden sofort die reifen Äpfel verkostet.