Liebe Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger!
Geschätzte Betroffene der größten Naturkatastrophe der Marktgemeinde Zwentendorf!
So oft wird in Radio und Fernsehen über Katastrophen berichtet und plötzlich sind wir mittendrin!
Unsere Gemeinde war vom 14. September bis 10. Oktober 2024 Katastrophengebiet. Als Bürgermeisterin und Katastrophen-Krisenstabsleiterin bin ich nicht nur sprichwörtlich für 4.200 Gemeindebürger*innen verantwortlich, sondern muss sofort mit schnellen Entscheidungen, einschneidenden Maßnahmen und wichtigen Informationen zum Wohle der Bevölkerung handeln. Es ging um Menschenleben!
Anfangs hieß es Personenschutz, vor Sachschutz! Wir waren definitiv in der Akutphase auf uns allein gestellt, besonders Unterabschnittskommandant Martin Kaufmann und ich. Unsere sieben Freiwilligen Feuerwehren, der Krisen- und Katastrophenstab und die Mitarbeiter*innen der Marktgemeinde Zwentendorf arbeiteten Hand in Hand, um euch zu schützen, um euch zu helfen und größere Schäden abzuwenden. Ich verneige mich vor jedem Einzelnen, der in dieser schweren Zeit unterstützt hat. Nur ZUSAMMEN konnten wir mit dieser Katastrophe fertig werden – ein großes DANKESCHÖN!
Für manche geht der Alltag schon wie gewohnt weiter, während andere noch immer nicht in ihre Häuser können und/oder schwer vom Grundwasser beeinträchtigt sind. Insbesondere den Betroffenen wünsche ich Kraft in dieser unvorstellbaren Zeit! Die Schadenskommissionen bestehend aus Sachverständigen des Landes NÖ und Gemeindevertreter*innen sind seit 30. September im Einsatz, um die sichtbaren Schäden aufzunehmen. Eventuell noch auftretende Folgeschäden können bis 16. März 2025 nachgemeldet werden.
Finanzielle Unterstützungen gibt es auch bei diversen Kammern, Vereinen und Vertretungen: Arbeiterkammer, Gewerkschaften, Österreich hilft Österreich, Pensionistenverbänden, Caritas und besonders unser Sozialfonds „Hochwasserhilfe für die Betroffenen“. Wir bitten auch weiterhin um Spenden für den Sozialfonds.
Diese Rathauspost ist ein Bestreben, die Flutkatastrophe 2024 in Worte und Bilder zu fassen und wird hoffentlich ein Zeitdokument eines Jahrhundertereignisses bleiben.
Fast Unmenschliches wurde in dieser Zeit geschafft, wir als Gesellschaft haben in dieser Krise zusammengehalten. Gegenseitige Unterstützung und Solidarität war selbstverständlich und wir sind auch weiterhin für alle da, die unsere Hilfe benötigen.
Eure Bürgermeisterin
Marion Török