Blühwiesen oder der Knopf im Kopf

Blühwiesen oder der Knopf im Kopf

Vortrag "Blühwiesen in Privatgärten" auf Initiative der Vitalen Gemeinde Zwentendorf, NUN-Gruppe. Isabella Steininger und Anke Diekmeyer im Vordergrund. Mitte in Blau: Vortragende Sophie Fenninger, Natur im Garten ©MarktgemeindeZwentendorf

02.04.2022

Blühende Wiesen erfreuen unser Auge und unser Herz. Es gibt nichts Schöneres neben Blumenwiesen zu spazieren oder sich an der bunten Vielfalt an Schmetterlingen und Insekten nicht satt sehen zu können.

Blumenwiesen halten die Feuchtigkeit, kühlen daher die Umgebung runter und geben Raum für mehr Lebewesen. In den letzten 30 Jahren sind 80% der Insekten verschwunden !!!

Blumenwiesen sollten und müssen nur zweimal im Jahr gemäht werden. Das heißt, sie sind nicht zeitaufwendig. In Privatgärten und im öffentlichen Raum sind sie kostengünstig und sparen somit den Bürger_innen Steuergelder.

Alles gute Gründe, sofort auf eine Blumenwiese umzusteigen. Eigentlich müsste jeder Grünraum, idealerweise auch alle Rabatte im Straßenbereich, eine Blumenwiese sein. 

Warum ist das noch nicht so? 

Der Mensch muss dabei umdenken, und das tut er bekanntlich sehr ungern. Gras-Monokulturen und mit Erdöl beschichtete Straßen galten bislang, freilich bestens werblich unterstützt, als ein Ausdruck menschlicher Kultur. Und Natur ist, gedanklich weitergesponnen, keine Kultur. Belassene Naturwiesen werden als kulturfern und ungepflegt empfunden. Da ist noch der Knopf im Kopf. Aber das ändert sich jetzt.

Deswegen hat "Natur im Garten" am 3. April den Blühwiesen-Sonntag ausgerufen. Deswegen hat die Vitale Gemeinde Zwentendorf zum Blühwiesen-Vortrag am 1. April eingeladen. Und deswegen können Blumenwiesen-Sackerl kostenlos, solange der Vorrat reicht, im Bürgerservice der Marktgemeinde Zwentendorf abgeholt werden.

Damit Niederösterreich erblüht.

Die Gemeindegärtner Rafael Weninger und Istvan Kolnhofer mit Bürgermeisterin Marion TörökDie Gemeindegärtner Rafael Weninger und Istvan Kolnhofer mit Bürgermeisterin Marion Török bei der Präsentation des essbaren Erlebnis-Obstgartens in PischelsdorfEin Hinweis noch für die Umstellung: Blumenwiesen brauchen Geduld. Erst nach drei Jahren nach dem Säen wird eine Blumenwiese vielfältig und bunt. Ideal ist es, Samen von Blumen aus der Umgebung selbst zu sammeln. Wenn Sie Samen kaufen, dann muss die Standortanpassung und die Ein- und Mehrjährigkeit beachtet werden.

2021 hat die Marktgemeinde Zwentendorf zum Bestand von 3.500 m2, zusätzliche 1.000 m2 Blumenwiesen gesät.

Text & Foto: Marika Ofner